Schmidt Omnibusreisen 1911-2011
man um 1910 in Deutschland sage und schreibe 54 Autohersteller, al- len voran natürlich Benz und Daimler. Philipp Schmidt entschied sich für eine offene Limousine des Brandenburger Autofabrikanten Bren- nabor, die er selbst fuhr. Man mietete seine Fahrdienste für Verwand- tenbesuche und wichtige Dienstfahrten in die größeren Nachbarstäd- te an oder auch, um sich vom Bahnhof abholen oder zum Arzt fahren zu lassen. Vor allem waren es Kur- und Feriengäste aus Lindenfels, die sich von ihm auf Tagesausflügen durch die Odenwaldlandschaft fah- ren ließen. Immerhin gehört der Odenwald zu den schönsten Mittel- gebirgen Deutschlands. Ein paar Jahre später, 1913, kam ein weiterer Wagen hinzu, dies- mal von der Marke Opel. Die Automobile erreichten beachtliche 50 bis 60 Stundenkilometer Geschwindigkeit, da ließ sich schon eine gute Wegstrecke zurücklegen. Die nähere und weitere Umgebung von Lindenfels hat dafür nun auch jede Menge lohnende Ziele zu bieten. Da fällt einem gleich Mi- chelstadt ein mit seinem spätgotischen zweitürmigen Rathaus am Marktplatz, außerdem die Einhardsbasilka aus karolingischer Zeit, bestimmt gehörte zum Ausflug das schöne Renaissanceschloss Fürs- tenau. Oder Amorbach mit seiner berühmten Barockkirche Sankt Maria, hierher kamman sogar eigens zu Orgelkonzerten. Das Kirchen innere mit hervorragender Akustik bezaubert damals wie heute mit oben: Chauffeure, unter ihnen auch Philipp Schmidt, warten auf ihre Kundschaft am Bensheimer Bahnhof unten: Auch in den 30er-Jahren ist Michelstadt ein beliebtes Ausflugsziel 6
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