Schmidt Omnibusreisen 1911-2011
Was gibt es Schöneres als das Reisen? Damit eng verknüpft ist die Mo- bilität, die vielen Möglichkeiten, sich auf den Weg zu machen. Und die Freude am Reisen der Deutschen ist sprichwörtlich. Womit wir schon mitten im Thema sind, dass sich die nunmehr hundertjährige Chronik des Busreiseunternehmens Schmidt wie eine Entwicklungsgeschichte des Reisens liest. Die Reise kann der Ausflug zu den Schönheiten der nä- heren Umgebung sein oder die Urlaubsreise zu verheißungsvollen Orten und Landschaften in Deutschland und seinen Nachbarländern. In offener Limousine: Mit Fahrtwind im Gesicht durch die Lande Angefangen hat es mit dem Kauf eines Automobils, einer Kraftdrosch- ke. Das war um 1910 für Philipp Schmidt aus Lindenfels im Odenwald sicherlich eine wagemutige Entscheidung, aber er nahm damit auch Teil am rasanten Siegeszug des Automobils. Pferdedroschken wur- den von so genannten Kraftdroschken abgelöst, und wenn ein solcher „Stinkkarren“ durch die Dörfer des Odenwalds schnaufte und knat- terte, blieben alle stehen und staunten und die Kinder rannten ihm hinterher. Mit einer solchen Kraftdroschke bot Philipp Schmidt seine Lohnfahrten an, heute würdeman Taxi-Service sagen. Obwohl es allein schon wegen der Anschaffungskosten und der Schwierigkeiten, Kraft- stoff zu besorgen, noch sehr wenige Privatwagen gab, verzeichnete Heimatliebe und Fernweh Trudele durch die Welt. Sie ist so schön, gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben. (Kurt Tucholsky 1890 –1935) oben: Auch in späteren Jahren fuhren hin und wieder noch die nicht-motorisierten Droschken durch Bensheim unten: Eine der ersten Annoncen von Philipp Schmidt © Archiv der Stadt Bensheim 5
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