Schmidt Omnibusreisen 1911-2011

Längst war der Sohn Jakob ins Fahrgeschäft mit eingestiegen. Zu Kriegsausbruch wurde er eingezogen. Als Kriegsversehrter wird er zurückkommen. Ein Bus und ein Lastwagen wurden für Truppen- transporte beschlagnahmt. Für Reisen und Ausflüge hatte man in den Kriegsjahren kaum Zeit, Lust und Kraftstoff. 1945 konfiszierten die Al- liierten den Fuhrpark, die Schmidts bekamen ihn später unvollständig und stark beschädigt zurück. Man reparierte so gut es ging, Benzin gab es kaum und so wurden die Wagenmotoren mithilfe von mit Brenn- holz gefütterten Holzvergasern angetrieben. Bessere Zeiten: Auf in die große weite Welt Aber dann ging es in der Nachkriegszeit und im Wiederaufbau wie- der rasch voran: schon 1951 erwarben die Schmidts einen Ford-Bus mit 40 Sitzplätzen und 105 PS, mit dem sie Tagesfahrten von einer Reichweite von 350 km anbieten konnten. Etwa in die Mittelalter­ idylle Rothenburg ob der Tauber, in die Naturidylle Schwarzwald, ins romantische, viel besungene Rheintal: heile Welten für die zerrissene Nachkriegsseele. Mit den prosperierenden sechziger Jahren des letzten Jahrhun- derts explodiert die bis heute andauerndeAusflugs- undReiselust.Man will nicht nur vom Moulin Rouge in Paris und der roten Capri-Sonne oben: Jakob Schmidt (links) mit einem Kunden der Tankstelle; 1949 ging es unter anderem nach Miltenberg am Main zum ältesten Gasthaus Deutschlands rechts: Der zurückgekehrte Bus nach seiner Instandsetzung durch Erich Ferger, Otto Höbel und Wilhelm Reinig rechte Seite: oben: Ausflug in den Hamburger Hafen zur Schiffstaufe der „Lindenfels“, 1951 mitte: Fahrt nach Paris mit Besuch des Moulin Rouge unten: Auf dem Freiburger Hausberg Schauinsland, 1951; Philipp Schmidt hilft seinen Fahrgästen beim Einsteigen, 60er-Jahre 10

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